Mittwoch, 7. April 2010

Gerhard Schröder

7. April 2010
Lakai von Putin - ja? Beifahrer von Käßmann - nein?

Wieder einmal hat Altkanzler Gerhard Schröder das Hamburger Landgericht angerufen. Dieses Mal geht es nicht um die Frage, ob seine Haare gefärbt sind oder nicht, dieses Mal geht es um eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss. Die viele Schlagzeilen gemacht hat und zu einem Rücktritt führte. Am Steuer saß die damalige EKD-Vorsitzende Margot Käßmann. Den Namen des Beifahrers verschwieg die Polizei.

Jetzt ist durchgesickert, wer das war, behauptete zwei Monate später  der Hamburger Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel in seinem blog. Die Nachricht lautete: "Aus zuverlässiger Quelle habe ich erfahren, dass der Beifahrer von Bischöfin Käßmann auf der sagenumwobenen Alkoholfahrt niemand geringerer gewesen sein soll, als Putins bezahlter Lakai, Altkanzler Schröder!"

Käßmann hüllte sich in Schweigen, Schröder ging zum Anwalt. Der formulierte eine strafbewehrte Unterlassungserklärung. Die verpuffte mangels Unterschrift des 57-jährigen Blog-Juristen. Also erwirkte Schröders Anwalt eine einstweilige Verfügung und sorgte so für den von Joachim Steinhöfel offenbar gewollten Medienrummel. Diesem Hamburger Rechtsanwalt ist schließlich nicht erst seit gestern bekannt, wie man seinen Namen in Presse, Funk und Fernsehen hievt.

Die Antragsschrift fürdie einstweilige Verfügung hat der 57-Jährige inzwischen ebenfalls auf seine Internet-Seiten gehievt und somit auch erneut "Putins bezahlter Lakai". Unter Lakai verstehen wir bekanntermaßen jemanden, der nicht nur unterwürfig ist, sondern dabei auch noch übertreibt.

Merke: Schröder ist nicht gern Beifahrer einer betrunkenen Autofahrerin. Aber: Gegen den Vorwurf, übertrieben unterwürfig zu sein, hat er sich nicht gewehrt. Weil Putin nach seiner Auffassung schon immer ein "lupenreiner Demokrat" war?